Wenn Mitarbeiter nicht mitgestalten?
Ihre Mitarbeiter dürfen, aber wollen nicht mitgestalten? Im letzten Blog-Beitrag habe ich darüber gesprochen, wie positiv Mitgestalten auf Motivation und Gesundheit wirkt. In der Praxis fehlt aber oft das Engagement der Mitarbeiter zum Mitgestalten. Ein Grund, dieses Thema noch einmal aufzugreifen.
Wenn ich Führungskräften vom Vorteil des Mitgestaltens erzähle, sagen diese oft, dass ihre Mitarbeiter das eigentlich tun sollen. Es wird von ihnen erwartet. Wenn Mitarbeiter dann nicht mitgestalten und sich nicht aktiv einbringen, wird das oft mit mangelnder Motivation der Mitarbeiter abgestempelt. Deshalb möchte ich das Thema noch einmal aufgreifen und ein paar Überlegungen anstellen.
Mitarbeiter dürfen nicht mitgestalten
Führungskräfte sagen zwar, dass ihre Mitarbeiter mitgestalten sollen. Tatsächlich dürfen die Mitarbeiter es aber nicht. Zumindest sind sie der Meinung, dass sie es nicht dürfen oder dass die Erlaubnis nicht authentisch ist. Falls Sie sich als Führungskraft sicher sind, dass Ihre Mitarbeiter wirklich mitgestalten sollen, führen Sie Gespräche. Sie müssen zuhören, Fragen stellen und ergründen, was die Mitarbeiter wirklich empfinden. Wichtig ist nicht, was Sie beabsichtigen, sondern was Ihre Mitarbeiter wahrnehmen. Räumen Sie Bedenken und falsche Ansichten aus. Schaffen Sie Vertrauen in das, was Sie erwarten.
Mitarbeiter wollen nicht mitgestalten
Falls die Mitarbeiter wirklich mitgestalten sollen und ihnen das auch klar ist, und sie aber dennoch nicht mitgestalten, könnte der Eindruck entstehen, dass sie nicht wollen. Und das kann an zwei weiteren Gründen liegen:
Abtrainiert
Möglicherweise wurde den Mitarbeitern das Mitgestalten, Mitgedenken, Aktivsein abtrainiert. Vielleicht von Ihnen, vielleicht von Ihrem Vorgänger oder von Bemerkungen des Vorstandes oder der Geschäftsführung. Es kann auch sein, dass es ein ungeschriebenes Gesetz in Ihrer Organisation ist, sich eher zurückzuhalten und nicht mitgestalten zu wollen. Ein weiterer Grund, der durchaus sehr häufig auftritt ist, dass die Kollegen jeden Aktiv-Versuch im Keim ersticken: „Willst Du den Schnitt kaputt machen?“, „Du Streber?“ oder „Du willst wohl den Chef ablösen!“.
Mitarbeiter, die davon betroffen sind, ziehen sich zurück und schwimmen in der Masse mit, um weiterhin dazuzugehören. Es ist oft eine schwierige Aufgabe, das aufzubrechen.
Reaktive Denkstrategie
Ein Grund, der nach meiner Erfahrung am häufigsten auftritt, ist, dass Mitarbeiter eher eine reaktive Denkstrategie besitzen. Führungskräfte denken eher proaktiv, gehen Probleme an, mischen sich ein, gestalten mit und nehmen Einfluss. Deshalb sind Sie vielleicht auch Führungskraft geworden. Ganz oft unterliegen wir dem Irrtum unbewusst, dass alle anderen Menschen auch so denken. Das stimmt jedoch nicht. Mitarbeiter denken ganz oft reaktiv, was durchaus auch etliche Vorteile hat.
Was können Sie jetzt tun? Der reaktiv denkende Mitarbeiter braucht einen Startschuss, einen Schubser. Er muss wissen und Sicherheit empfinden, dass er loslegen darf. Als Führungskraft sind Sie hier gefordert, diesen Startschuss zu leisten. Und auch dabei geht es nicht darum, dass Sie wissen, dass es los geht, sondern dass der Mitarbeiter in sich selbst sicher ist, dass er aktiv werden darf. Ohne diese Sicherheit verharrt er eher in Letargie, um sich nicht in den Vordergrund zu spielen oder in die falsche Richtung zu laufen oder zu früh loszulegen. Schaffen Sie Sicherheit für den Mitarbeiter, auf die er sich verlassen kann.
Fordern Sie reaktive Mitarbeiter immer wieder zum Mitgestalten auf und schenken Sie dort Aufmerksamkeit, wo ein reaktiver Mitarbeiter von sich aus aktiv geworden ist.
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