Zukunftsfähige Führung – Die drei Herausforderungen.
Zukunftsfähige Führung - New Leadership

Wirtschaft und Gesellschaft stehen in einem grundlegenden Wandel. Es hat Wandel zu allen Zeiten gegeben. Doch jetzt findet er grundlegend und rücksichtslos schnell statt. Dieser Wandel stellt alle Beteiligten vor große Herausforderungen, Mitarbeiter wie Führungskräfte. Für zukunftsfähige Führung ergeben sich einige Herausforderungen.

Bewahrer und Panikmacher

In jedem Wandel gibt es Bewahrer. Die einen sagen Es wird nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Die anderen sagen Alles nur Panik-Mache. Wieder andere Lass mal abwarten. Und dann gibt es die Panikmacher, für die die Welt demnächst einfach kurz anhält und dann in die andere Richtung dreht. Sie nennen es Disruption. Dort reihen sich auch die ganzen Verschwörungstheoretiker mit ein.

Den Wandel gestalten

Ich möchte hier keine Panik verbreiten. Gewiss ist die Geschwindigkeit des Wandels höher geworden. Und das liegt einfach an Entwicklungen, die jetzt gemeinsam auftreten: Globalisierung, Vernetzung, Beschleunigung sowie Digitalisierung und ständig wachsende Komplexität. Panik zu entwickeln ist aber meines Erachtens genauso falsch, wie Ignoranz oder Blockadehaltung. Ich bin ein Freund davon, die Entwicklung zu beobachten, die Implikationen zu betrachten und das eigene Verhalten anzupassen. Zukunftsfähige Führung macht sich zum Treiber und Gestalter der Veränderung.

Zukunftsfähige FührungFührung

Führungskräfte stehen im Zusammenhang mit zukunftsfähiger Führung vor drei gravierenden Herausforderungen: Abschied vom eigenen Ego, von Macht und direktivem Einfluss, sowie von Hierarchie und Zuständigkeit.

Panikmacher erzählen Ihnen, dass es zukünftig keine Führungskräfte mehr braucht. Das stimmt nicht. Es braucht Sie als Führungskraft, allerdings in dem eigentlichen Sinne von Führung und mehr denn je. Der eigentliche Sinn von Führung findet sich in Sinnstiftung durch Visionen und gemeinsame Anliegen, Moderation und Vernetzung vorhandere Kräfte sowie Potenzialentfaltung. Planen, Organisieren, Entscheiden und Kontrollieren sind keine hoheitlichen Führungsaufgaben mehr.

Führungskräfte scheitern mehr und mehr an den eigentlichen Führungsaufgaben, so dass sie sich auf die klassischen Führungsaufgaben zurückziehen. Und oft tun sie nicht einmal das, sondern ziehen sich auf operative Aufgaben mit Micromanagement zurück, weil sie sich da am besten auskennen. Denn sind wir mal ehrlich: Ein Handwerker lernt dreieinhalb Jahre seinen Beruf, eine Führungskraft besucht – wenn es gut läuft – ein paar wenige Seminare. Den Rest schauen sich Führungskräfte bei denen ab, die gar keine sind: ein den Top-Managern.

Marcus Hein - Trainer, Coach, Speaker und Autor für FührungskräfteAbschied vom eigenen Ego

Als Führungskraft ist man wer. Als ich ins Berufsleben eintrat, hatten meine Eltern Freunde, unter denen auch ein Bankdirektor sowie ein Personalleiter waren. Das war etwas und ich hatte Hochachtung vor ihnen. In der Ausbildung waren meine Ansprechpartner immer die Ausbildungsbeauftragten. Doch wenn ich dann mal zum Chef musste, hatte ich schon ein ehrfürchtiges Gefühl im Bauch. Auch hatte ich Respekt vor Polizisten und sogar vor meinem Onkel, der erfolgreicher Unternehmer war. Sie alle hatten etwas zu sagen, weil jemand bestimmt hat, dass sie etwas zu sagen hatten. Und selbst heute noch beschleicht mich ein wenig Respekt, wenn ich Begegnung mit hochrangigen Geschäftsleuten, Vorständen oder Geschäftsführern habe.

Doch dieser Respekt schwindet mehr und mehr und ist gerade bei der jüngeren Generation völlig verschwunden. Und auch bei älteren Mitarbeitern stellt man fest, dass sie nicht mehr ihrem Vorgesetzten folgen, nur weil er Vorgesetzter ist. Manche Vorgesetzte glauben das zwar noch und verhalten sich auch so. Doch niemand steht morgens auf, um dem Ego des Chefs zu dienen.

Heute folgen Mitarbeiter begeistert den Führungskräften, die Ideen und Visionen haben, und die es schaffen, ihre Mitarbeiter für diese Ideen zu begeistern. Diese Führungskräfte haben scheinbar magische Anziehungskraft und Menschen arbeiten gerne für sie. Das ist zukunftsfähige Führung. Mitarbeiter folgenden also nicht mehr dem Ego des Vorgesetzten oder einem Menschen. Sie folgen einer Idee.

Haben Sie eine?

Abschied von Macht und direktivem Einfluss

Früher konnte der Chef sagen, was wir zu tun hatten und dann haben wir es gemacht. Ich weiß nicht mehr, wieviel Kaffee ich in meiner Ausbildung gekocht habe, obwohl man mir vorher gesagt hat, dass ich das nicht tun müsse. Aus Angst tat ich es.

SelfCare Management - Hoch wirksames SelbstmanagementHeute entziehen sich Mitarbeiter mehr und mehr dem direktivem Einfluss. Sie erledigen kaum noch deshalb Aufgaben, weil der Chef es ihnen sagt. In einigen Unternehmen ist es heute schon unmöglich, überhaupt eine Disziplinarmaßnahme zu verhängen. Mitarbeiter sind viel stärker geworden – und Führungskräfte vielleicht auch schwächer.

Es ist zwar immer noch nötig, Macht auszuüben und sich durchzusetzen, um nach oben zu kommen (und auch das wird sich ändern). Oben angekommen verpufft diese Macht wirkungslos. Und in Zeiten von Fachkräftemangel wechseln Mitarbeiter viel schneller ihren Job und entziehen sich der Pseudo-Macht des Vorgesetzten. Reinhard Sprenger formulierte das so: Menschen kommen zu Unternehmen und verlassen Vorgesetzte.

Und womit nehmen Sie Einfluss?

Leadership Training

New Work – New Leadership

New Work - New Leadership

Die Zukunft braucht New Leadership. Seit vielen Jahren verändert sich die Gesellschaft und damit auch die Arbeitswelt. Viele Aspekte haben sich durch Corona beschleunigt. Krisen prägen das Geschäftsleben. Der Wertewandel verändert das Miteinander. Die junge Generation hat hohe Ansprüche und wenig Leistungswillen. Der Fachkräftemangel stellt die Leistungsfähigkeit in Frage. Gleichzeitig geraten MitarbeiterInnen und Führungskräfte an ihre Leistungsgrenzen. Wir sprechen über eine neue Arbeitswelt – über New Work.

In diesem Training und Workshop erhalten Sie Input aus der modernen Motivations- und Führungsforschung, der Psychologie und den Neurowissenschaften. Sie erarbeiten auf dieser Basis Ihre Strategie, mit den Anforderungen zukunftsfähig umzugehen und sich selbst zu einer starken Führungskraft zu entwickeln. 

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Abschied von Hierarchie und Zuständigkeit

Ich bin in einem großen, traditionellen Konzern großgeworden. Und ich weiß nicht mehr, wieviele Organigramme ich zunächst am Zeichenbrett meines Vaters, später am Computer gezeichnet habe. Jeder konnte darauf verweisen, dass es sein Kästchen ist. Sobald sich jemand dem Kästchen näherte, wurde er des Hofes verwiesen. Man verteidigte die Grenzen und verwies auf die eigene Zuständigkeit. Kästchen wurden in Meetings eingeladen, weil in dem Kästchen stand, wofür jemand zuständig war.

Moderne Organisationsformen werden keine festen Organigramme mehr haben. Heute geht es nicht mehr um Zuständigkeit, sondern um Verantwortung. Und die bekommt man immer seltener verliehen, man nimmt sie sich. Es braucht Menschen und insbesondere Führungskräfte, die sehen (oder ahnen) was zu tun ist, und die es dann tun. Das ist zukunftsfähige Führung. Vorbei sind die Zeiten der Kästchen, wo jemand zwar zuständig war, schließlich nichts tat.

Wo übernehmen Sie echte Verantwortung?

Die Herausforderung

Durch Wegfall von Ego, Macht, Zuständigkeit und Hierarchie entsteht gefühlt ein riesiges Vakuum. Seit etlichen Jahren ist erkennbar, dass Führungskräfte diesen Verlust durch Micromanagement ersetzen. Damit wirken sie beschäftigt und niemand kann ihnen vorwerfen, sie würden nichts tun. Der Vorwurf der Mitarbeiter, der Chef würde nicht führen, lässt sich leicht durch die Fülle der Arbeit entkräften. Man würde ja gerne, aber Sie sehen doch … Natürlich behaupten Führungskräfte, dass sie sich der Verantwortung stellen. Ich beobachte allerdings, dass sie Verantwortung für Tun, für Geschäftigkeit, aber nicht für wirklich große Ergebnisse übernehmen. Da generieren Führungskräfte eher Ausreden.

Zukunftsfähige Führung: Es braucht echte Führungskräfte

Mehr denn je braucht es jetzt Führungskräfte, die den Mut haben, wirksam in Führung zu gehen. Es geht nicht mehr darum, eine Führungsposition zu haben und zu besetzen. Es geht darum, Führung zu übernehmen, notfalls abseits jeder formalen Legitimation. Die Legitimation zur Führung entsteht heute dadurch, dass jemand aktiv in Führung geht und nicht am Rande steht und auf Missstände hinweist.

Wir brauchen echte Führungskräfte, die den Mut haben, das operative Doing loszulassen, ihre Vision zu entwickeln und daraus konkrete Ziele abzuleiten. Wir rufen nach Führungskräften, die die Potenziale ihrer Mitarbeiter erkennen, entfalten und sie einbeziehen, wenn es darum geht, Maßnahmen zu entwickeln, wie diese Ziele erreicht werden können. Mission und Strategie sind heute nicht mehr hoheitliche Führungsaufgaben. Heute brauchen wir Führungskräfte, die sagen können, was das Ergebnis ist, wenn es fertig ist. Und wir brauchen die Führungskräfte, die für diese Ergebnisse brennen und es schaffen, dieses Feuer auch in ihren Mitarbeitern zu entfachen.

Auch brauchen wir Führungskräfte, die Veränderungsprozesse bei sich selbst beginnen lassen. Wir brauchen Führungskräfte, die ihre Mitarbeiter groß machen, an sie glauben und sie zum Leuchten bringen.

Führung geht heute anders

Viele Führungskräfte, mit denen ich spreche, sagen mir, dass sie den Wandel erkannt haben und heute ganz anders führen, als sie es früher getan haben. Das ist ehrenwert. Wenn ich dann allerdings höre, wie sie über ihre Mitarbeiter sprechen, bin ich davon nicht mehr überzeugt.

Die Kernkompetenzen zukunftsfähiger Führung sind schonungslose Selbstreflektion und Demut. Es ist das Bestreben jeden Menschens, im besonderen Licht wahrgenommen zu werden. Das ist bei Führungskräften – glücklicherweise – stärker ausgeprägt. Es macht andererseits aber auch die Selbstreflektion so schwer, weil man mit den eigenen Wahrnehmungsfiltern auf sich selbst schaut.

Es ist ein Element unserer Leadership Trainings, dass es hier schonungsloses Feedback gibt. Dies gilt gerade für die dreitägigen Seminare, ganz besonders aber auch für das Führungstraining auf See. Als Teilnehmer müssen Sie damit rechnen, dass ich Ihnen die Maske herunterziehe. Das müssen Sie wollen, sonst bleiben Sie besser fern. Doch wer ungeschminkt in den Spiegel schaut, entdeckt das wirkliche Potenzial. Denn ich bin sehr überzeugt, dass Sie die hohe Kunst der zukunftsfähigen Führung beherrschen können. Doch der Weg dahin ist steinig und er beginnt bei Ihnen selbst.

Zukunftsfähige Führung ist etwas großartiges. Und wenn Sie die großartige Wirkung dieser Führung erst einmal erlebt haben, werden Sie nichts anderes mehr wollen. Wenn Sie erst einmal in glückliche Augen Ihrer Mitarbeiter schauen, weil Arbeiten jetzt wieder so viel Spaß macht, dann werden Sie nicht mehr an Ego, Macht, Hierarchie und Zuständigkeit denken. Dann werden Sie große, gemeinsame Ergebnisse erzielen und die ganz großen Dinge bewegen wollen.

Doch – die Veränderung beginnt bei Ihnen.

Wenn Sie das wollen, begleite ich Sie.

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